Auf der Hauptversammlung der Jusos Albstadt am vergangenen Freitag im Brauhaus Zollernalb, wurde nach dem Rechenschaftsbericht des bisherigen Vorsitzenden Jannik Bitzer eine äußerst positive Resonanz gezogen. Die Arbeitsgemeinschaft habe zum einen im letzten Jahr viele neue Mitglieder gewinnen können, diese Neuerung zeige sich auch bei dem Wahlvorschlag zum neuen Vorstand. Auch die interne Arbeitsstruktur habe sich durch regelmäßige Arbeitspunkte professionalisiert. Dabei wurden Referate zu Themen wie Pressearbeit, Leserbriefe oder die Recherche zu neuen Themenfeldern gehalten. Neuen Mitgliedern und Interessenten sei es so erleichtert worden, sich zu beteiligen und selbst weiterzubilden.
Weitere wichtige Arbeitspunkte waren die Fortführung des Jugendgemeinderatsthemas und die ausgebaute Kooperation mit anderen politischen Jugendorganisationen im Kreis. Selbstkritisch beurteilte Bitzer die Zeitprobleme im Vorstand, die durch die Ausbildung oder den Wegzug aus Studiumsgründen verursacht wurden. Das sei in einer Stadt wie Albstadt nicht unumgänglich. Das äußerst traurige Ereignis im Juli des vergangenen Jahres, war für alle der Tod des SPD-Stadtverbandsvorsitzenden Markus Dapp, welches auch über die Parteigrenzen hinaus große Betroffenheit ausgelöst hat. Dies habe auch bei den Jusos für eine längere Auszeit im politischen Geschäft beigetragen und die Partei vor Ort für eine lange Zeit gelähmt. Die Zukunft wolle man nun in Angriff nehmen und mit Themen und Kompetenz die beiden anstehenden Wahlen angehen.
Nach dem Bericht folgte die Entlastung, welche Gemeinde- und Kreisrat Elmar Maute vornahm. Er zollte den Jusos, aus dieser schwierigen Lage im letzten Jahr heraus, großen Respekt. Sie seien in der öffentlichen Wahrnehmung die einzige Jugendorganisation der Parteien, die auch rund um das Jahr wahrnehmbar ist. Andere müssten sich da längst an die eigene Nase fassen und anerkennen, dass das einmalige Auftauchen kurz vor der Wahl von den Bürgern nicht sehr positiv aufgenommen wird. Im Anschluss an die Aussprache wurde der Vorstand einstimmig entlastet und Neuwahlen angesetzt. Als Vorsitzender kandidierte der frühere Juso-Vorsitzende Hendrik Dahlhoff (Pfeffingen). Er wurde mit den Stimmen aller Mitglieder zum neuen Vorsitzenden bestimmt. Die weiteren Vorstandsposten wurden alle mit großer Mehrheit gewählt: Stellvertretender Vorsitzender: Johannes Schwientek (Truchtelfingen); Referent für Öffentlichkeitsarbeit: Jannik Bitzer (Ebingen); Beisitzer: Céline Flumm (Tailfingen), Manuel Gänsdorfer (Tailfingen) & Marc Lebherz (Bitz).
Der neue Vorsitzende Hendrik Dahlhoff bedankte sich für die Einigkeit unter den Mitgliedern und das große Vertrauen. In einem kurzen Ausblick legte er die Eckpunkte der Arbeit im nächsten Jahr dar. Geplant sind regelmäßige Marktstände, auch über die Wahlen hinaus, eine Podiumsdiskussion in Albstadt zur Bundestagswahl in Zusammenarbeit mit der Jungen Union und eine Vorbereitung auf die Kommunalwahl. Ziel sei es schon jetzt, mindestens einen jungen Kandidat aus den eigenen Reihen in den Gemeinderat zu bekommen. „Es ist Zeit für eine Erneuerung im Gemeinderat. Die Jugend soll endlich die Möglichkeit bekommen, sich an den Themen in der Stadt direkt zu beteiligen“, betonte Dahlhoff.
Er begrüßte Elmar Maute, der einen Vortrag über die aktuellen Themen in der Kommunalpolitik hielt, wobei die neuesten Ereignisse bei der Elektrifizierung der Zollernalb- und Talgangbahn in den Vordergrund gestellt wurden. Maute legte dabei besonderen Wert auf einen aktuellen Kreistagsbeschluss vom März 2013 aus Tübingen, nach dem die Elektrifizierung der Zollernalb- und Talgangbahn völlig von der Agenda verschwunden sei. Stattdessen wurden nach dem Kreistagsbeschluss der Tübinger, die Planungen für den Ausbau und die Elektrifizierung der Ammertal- und Ermstalbahn, sowie eine Zusammenarbeit mit dem Landkreis Freudenstadt und der Stadt Rottenburg für einen weiteren Ausbau der Strecke von Tübingen nach Horb beschlossen. „Man kommt sich im Zollernalbkreis so vor, als ob man vom gemeinsamen Zug abgekoppelt, und auf das Abstellgleis gestellt worden sei“, sagte Maute. Dabei stand die Frage im Raum, wo die Interessen des Zollernalbkreises abgeblieben seien. Laut Maute sei es die Aufgabe in der nächsten Sitzung des Kreistages, den Landrat Pauli hierzu zu befragen. Es sei nicht ganz nachvollziehbar, wie der Zollernalbkreis in diese Situation gekommen sei. Dahlhoff kritisierte den vorgesehenen Kauf der Talgangbahn, die „absolut keinen Sinn macht. Die Reaktivierung hängt in keinem Fall davon ab, ob die Strecke weiterhin der WEG gehört oder dem Kreis. Stattdessen muss die Stadt Albstadt sich mit maroden Brückenbauwerken befassen und die Instandhaltung ganz alleine zahlen.“ Zufrieden war die Runde damit, dass es auch aus den Spitzen der anderen Fraktionen im Gemeinderat, Unterstützung gegen den Kauf gab. Die Jusos hoffen nun, dass der Kaufvertrag doch noch gestoppt werden kann.